völlern


aus: Vaganten

Völlern ist das recht ungebräuchliche Verb zu Völlerei (lateinisch gula). Die Völlerei auch (Bachanal, Exzess, Orgie, Schwelgerei, Gefräßigkeit, Maßlosigkeit) ist gemeinhin bekannt als die sechste von sieben Todsünden (peccatum mortiferum). Mit dem Begriff Todsünden werden im Katechismus der Katholischen Kirche bestimmte, besonders schwerwiegende Sünden, wie Mord, Ehebruch und Glaubensabfall, bezeichnet. Davon grenzt die römisch-katholische Tradition einerseits die "himmelschreiende Sünde" als Steigerung, und andererseits die "läßliche Sünde" als minderschweres Vergehen gegenüber der Todsünde ab.

Der fressende Narr, 1568

Die Völlerei ist eine Charaktereigenschaft, das Laster eines Menschen, die ihn zu einem ausschweifenden und maßlosen Leben führt und ihn somit undankbar gegenüber dem Schöpfer werden läßt. Die Strafe für diese Todsünde ist in der katholischen Mythologie die Verbannung in die Hölle und die Erleidung ewiger Schmerzen. Deshalb führen Nonnen, Mönche und sehr gläubige Christen ein bescheidenes Leben. Der Dämon Beelzebub verkörpert die Völlerei. Im Lied völlern für -> Schlemmerei und Zechgelage.

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Jürgen Sesselmann (mayer)
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